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Daniel Erning
Content Marketing Manager

Retail Media Marketing Guide: 19 Fragen, Beispiele und wie Du es erfolgreich nutzt

Ein virtuellen Ladengeschäfts in grünen und dunklen Farben als Illustration für Retail Media Marketing
Veröffentlicht:
15. September 2024

Die Herausforderung, seine Zielgruppen effektiv zu erreichen, ist über die Jahre immer komplexer geworden. Möglichkeiten für Touchpoints gibt es zuhauf.

Mit Retail Media ist in den vergangenen Jahren ein vergleichsweise neuer Kanal immer größer geworden, der längst nicht mehr auf Amazon beschränkt ist.

Also: Wie funktioniert dieser Kanal und wie kannst Du ihn für deine Produkte am besten nutzen? Was brauchst Du, um deine Brand und deine Produkte effektiv und erfolgreich zu platzieren und ein Retail Media Marketing Experte zu werden?

Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt und liefern zum Schluss einige hilfreiche Beispiele.
Außerdem zeigen wir Dir, was Du für Deinen Produkt Content im Bereich Retail Media beachten solltest.

Grundlage: Die 19 wichtigsten Fragen und Antworten

Was ist Retail Media?

Retail Media bezeichnet Werbemöglichkeiten auf den Plattformen von Online-Händlern, die gezielte Werbung für Produkte innerhalb des Ökosystems des Händlers ermöglichen. Es unterscheidet sich von traditionellen Online-Werbeformen dadurch, dass die Anzeigen direkt dort geschaltet werden, wo der Kauf stattfindet, z.B. auf Amazon, Zalando oder Otto.

Die Relevanz von Retail Media ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Als Indiz dafür hier einmal die Entwicklung des Keywords bei den Google Trends und insbesondere der Umsatz in diesem Bereich zeigt laut Erhebungen, wie bedeutsam dieser Kanal für Unternehmen geworden ist: Von 2018 bis 2022 ist der weltweite Umsatz (Ad Spend) bei Retail Media von 41 auf 114 Mrd. US-Dollar gestiegen. Prognosen gehen von einem weiteren Anstieg auf 175 Mrd. US-Dollar bis 2028 aus.

Wie funktioniert Retail Media?

Retail Media-Kampagnen werden auf den Plattformen von Online-Händlern geschaltet, die sowohl Display- als auch Suchanzeigen innerhalb ihrer Webseiten und Apps anbieten. Diese Werbeformen richten sich oft nach dem Kaufverhalten der Konsumenten, wodurch die Relevanz der Anzeigen deutlich steigt.

Welche Rolle spielen Daten bei Retail Media?

Retail Media nutzt First-Party-Daten von Händlern, um gezielte Werbung an potenzielle Käufer auszuspielen. Diese Daten stammen direkt von den Käufen und Suchanfragen auf der Plattform, was eine hohe Präzision bei der Ansprache ermöglicht.

Welche Plattformen bieten Retail Media im DACH-Raum an?

Amazon ist der größte Player im Retail Media-Bereich, aber auch Plattformen wie Otto, Zalando und MediaMarkt bieten inzwischen eigene Werbelösungen für Hersteller an.

Welche Vorteile hat Retail Media für Hersteller?

Retail Media ermöglicht dir als Hersteller, genau dort Werbung zu schalten, wo deine potenziellen Kunden einkaufen. Dadurch kannst du gezielt Käufer ansprechen, die sich bereits für ähnliche Produkte interessieren. Die Anzeigen werden in einem relevanten Kontext angezeigt, was die Wahrscheinlichkeit eines Kaufs erhöht.

Kann Retail Media auch für andere Händler und Online-Shops spannend sein?

Ja, Retail Media kann auch für andere Händler und Online-Shops spannend sein, obwohl sie als Konkurrenten auftreten. Durch Retail Media können Händler auf Plattformen anderer Retailer gezielt Kunden ansprechen, die bereits nach ähnlichen Produkten suchen. Dies erweitert ihre Reichweite und steigert die Markenbekanntheit. Zudem ermöglicht es Cross-Selling und den Zugang zu neuen Zielgruppen. Der Ansatz der Koopetition — also eine Mischung aus Kooperation und Wettbewerb — hilft, zusätzliche Verkaufskanäle zu erschließen und langfristig von der breiten Kundendatenbasis großer Plattformen zu profitieren.

Wie kann Retail Media die Markenpräsenz stärken?

Mit Retail Media kannst du die Sichtbarkeit deiner Produkte auf stark frequentierten Plattformen verbessern. Durch prominente Platzierungen kannst du dich von der Konkurrenz abheben und deine Marke stärker positionieren.

Wie lässt sich Retail Media in die Marketingstrategie integrieren?

Retail Media sollte als ergänzender Kanal betrachtet werden. Es ist besonders effektiv, um gezielte Verkäufe zu fördern und kann gut mit Brand-Marketing-Strategien kombiniert werden, die über Social Media oder Google Ads laufen.

Welche KPIs sind bei Retail Media wichtig?

Die wichtigsten KPIs sind hier die üblichen Online Marketing KPI, die deine Performance aussagekräftig machen, dazu gehören der Return on Investment (ROI), die Click-Through-Rate (CTR), die Conversion Rate und der direkte Umsatzzuwachs.

Wie kann ich mein Budget für Retail Media sinnvoll verteilen?

Du solltest ein bestimmtes Budget für Retail Media reservieren, vor allem in Verbindung mit wichtigen Verkaufsphasen wie Produktlaunches oder saisonalen Aktionen. Retail Media eignet sich besonders gut für gezielte Performance-Kampagnen.

Welche Strategien sind am besten für Retail Media?

Du solltest gezielt Produkte in verschiedenen Phasen ihres Lebenszyklus bewerben. Zum Beispiel eignen sich Premium-Platzierungen besonders gut für Produkteinführungen, während gesponserte Suchergebnisse das Wachstum oder die Reifephase eines Produkts unterstützen können.

Lohnt sich die Investition in Premium-Platzierungen?

Premium-Platzierungen erhöhen die Sichtbarkeit und die Chance, dass dein Produkt in relevanten Suchergebnissen auftaucht. Dies ist besonders wichtig bei starkem Wettbewerb.

Wie kann Retail Media bei Verhandlungen mit Händlern helfen?

Retail Media kann dir als Hersteller helfen, Einfluss auf die Platzierung deiner Produkte im Online-Shop zu nehmen. Durch gezielte Investitionen in Werbung auf der Händlerplattform kannst du die Sichtbarkeit deiner Produkte steigern und dadurch ggfs. Verhandlungspositionen verbessern.

Welche Risiken gibt es bei der Nutzung von Retail Media?

Zu den Risiken zählen die Abhängigkeit von großen Händlerplattformen sowie steigende Kosten, wenn der Wettbewerb um Anzeigenplätze zunimmt. Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Retail Media und anderen Marketingkanälen hilft, diese Risiken auszugleichen.

Wie starte ich als herstellendes Unternehmen mit Retail Media?

Der erste Schritt besteht darin, die Plattformen und ihre Werbelösungen zu evaluieren. Danach kannst du schrittweise Kampagnen entwickeln und testen, um herauszufinden, welche Strategien für deine Produkte am besten funktionieren.

Wie können Projektmanager Retail Media effizient koordinieren?

Projektmanager sollten interne Ressourcen wie Marketingteams, Budget und Datenmanagement im Auge behalten und mit den Handelspartnern regelmäßig kommunizieren. Effiziente Kampagnenplanung und Tracking-Tools helfen dabei, den Erfolg zu überwachen.

Wie segmentiere ich mein Produktportfolio mit Retail Media?

Mit Retail Media kannst du gezielte Kampagnen für verschiedene Produktgruppen und Zielmärkte starten. Durch detaillierte Datenanalysen kannst du erkennen, welche Produkte bei welchen Zielgruppen am besten performen.

Wie optimiere ich die Zusammenarbeit mit Handelsplattformen?

Eine enge Abstimmung mit den Plattformen ist entscheidend. Regelmäßige Analysen und der Austausch über neue Werbemöglichkeiten und Trends helfen dir, die Performance deiner Kampagnen zu verbessern.

Welche technologischen Voraussetzungen brauche ich für Retail Media?

Ein solider Datenmanagement-Prozess und gegebenenfalls spezialisierte Tools, die das Kampagnenmanagement und Tracking vereinfachen, sind wichtig. Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern kann auch helfen, die technische Umsetzung zu erleichtern.

Besondere Hinweise für Retail Media Content

Beim Retail Media Content – besonders im Hinblick auf visuellen Content – gibt es einige Besonderheiten und positive Möglichkeiten, die du für eine erfolgreiche Produktplatzierung beachten solltest. Hier sind die wesentlichen Aspekte:

1. Visuelle Inhalte als Conversion-Treiber

Visueller Content wie Bilder und Videos spielt bei Retail Media eine zentrale Rolle, da er oft der erste Kontaktpunkt mit potenziellen Käufern ist. Plattformen wie Amazon bieten gezielte Werbeplätze an, in denen Produkte nicht nur in der Suche erscheinen, sondern auch in Bannern, Sponsored Ads oder Videos hervorgehoben werden können. Ansprechende visuelle Inhalte, die sofort die Aufmerksamkeit des Nutzers wecken, sind daher entscheidend für den Erfolg.
Mit den Voraussetzungen für das Paid Marketing auf Retail Media sollten auch deine Non-Paid Aktivitäten nicht außer Acht gelassen werden. Schon kleine Maßnahmen wie Bilder SEO für Produktbilder helfen dabei, deine Produkte besser ranken zu lassen.

2. Premium-Platzierungen und Rich Media Formate

Retail Media bietet häufig spezielle Premium-Platzierungen an, die visuell stärker ins Auge fallen. Diese Formate, wie Carousel Ads, Videos oder Full-Page Takeovers, ermöglichen es dir, deine Produkte mit hochwertigen Bildern oder Videos in einem attraktiven Umfeld zu präsentieren. Diese kreativen Formate heben sich stark von standardisierten Text- oder Bildanzeigen ab und bieten somit einen Mehrwert für die Markenwahrnehmung.

Vergleiche dazu auch einmal die Strategie, mit sogenanntem Shoppable Content auf Social Media Kanälen deine Targets direkt von der Awareness oder Consideration Phase direkt in den Kauf deines Produktes zu führen.

3. Storytelling und interaktive Inhalte

Ein weiterer Vorteil von Retail Media ist, dass du die Möglichkeit hast, deine Produkte in einem storytelling-basierten Kontext darzustellen. Zum Beispiel kannst du durch Videoanzeigen die Anwendung deiner Produkte erklären, ihre Alleinstellungsmerkmale visualisieren oder Testimonials von Kunden einbinden. Diese interaktiven und immersiven Inhalte schaffen eine engere Verbindung zu den Nutzern und erhöhen die Kaufwahrscheinlichkeit.

4. Voraussetzungen und Best Practices für erfolgreichen Content

Um den visuellen Content im Retail Media optimal einzusetzen, solltest du die folgenden Voraussetzungen und Best Practices beachten:

  • Plattformkonformität: Jede Retail-Plattform hat eigene Richtlinien für die Art und Größe der visuellen Inhalte. Beispielsweise müssen Bilder bestimmte Auflösungen erfüllen und Videos eine bestimmte Länge haben. Es ist wichtig, diese technischen Vorgaben zu beachten, um die volle Sichtbarkeit zu erreichen.
  • Markenbotschaft konsistent halten: Der visuelle Content sollte klar zur Markenidentität passen und konsistente Botschaften vermitteln. Authentizität und Wiedererkennung sind entscheidend, um Vertrauen aufzubauen.
  • Hohe Qualität und Relevanz: Verwende hochauflösende Bilder und relevante Produktinformationen, die den Kunden einen Mehrwert bieten. Unschärfe oder unpassende Inhalte können das Vertrauen in das Produkt schmälern.
  • Datengetriebene Optimierung: Nutze die Daten, die durch Retail Media gesammelt werden, um zu testen, welche visuellen Inhalte am besten performen. A/B-Tests und kontinuierliche Optimierungen führen zu besseren Ergebnissen.

Erfolgreiche Beispiele und Anwendungen

Best-Practice-Beispiele für Retail Media

Vor allem in der FMCG-, Elektronik- und Modebranche hat sich bislang gezeigt, dass gezielte Werbung auf Handelsplattformen eine starke Wirkung auf den Umsatz haben kann.

Ein führendes Lebensmittelunternehmen nutzte beispielsweise das Walmart Connect Retail Media Netzwerk und das Plattform-Tool von CommerceIQ für Sponsored Product Ads. Die Kampagne konzentrierte sich auf die Optimierung der Anzeigenstrategien, indem Budget in Keywords mit hohem Return on Ad Spend (ROAS) investiert wurde. Die Ergebnisse zeigten eine 74% Steigerung des ROAS und eine 93% Steigerung der Verkäufe in Q1 2023, während die Kosten pro Klick (CPC) um 33% gesenkt wurden.

Ein erfolgreiches Beispiel aus Deutschland kommt von MediaMarktSaturn, das 2023 eine Kampagne über das Microsoft Advertising Retail Media Netzwerk durchführte. Die Kampagne nutzte Audience Ads und Feed-basierte Anzeigen, um gezielt technikaffine Konsumenten anzusprechen. Die Kampagne erzielte beeindruckende Ergebnisse, darunter eine 23-fach höhere ROAS im Vergleich zu anderen Plattformen und eine 14-fache Umsatzsteigerung in der wichtigen Saison von Oktober bis Dezember.

Wie funktioniert Retail Media in meiner Produktkategorie?

Für bestimmte Produktkategorien, wie Mode oder Elektronik, kann Retail Media besonders wirkungsvoll sein, da die Kunden bereits stark in den jeweiligen Plattformen nach diesen Produkten suchen. Hier ist eine gezielte Ansprache der Kunden von Vorteil, um den Wettbewerb zu schlagen.

Die 5 wichtigen Werbeformate im Bereich Retail Media

Große Werbenetzwerke haben in ihren Omnichannel Lösungen inzwischen auch Retail Media im Marketing Mix im Angebot. Die wichtigsten Anzeigenformate für Deine Retail Media Kampagne sind diese hier:

  • Sponsored Products: Keyword- oder produktspezifische Anzeigen, die in den Suchergebnissen oder auf Produktdetailseiten platziert werden. Diese Anzeigen steigern die Sichtbarkeit und treiben direkten Traffic zu den beworbenen Produkten.
  • Sponsored Brands: Anzeigen, die oberhalb der Suchergebnisse erscheinen und die Marke hervorheben, oft in Form eines Logos und einer Produktreihe. Diese Form hilft, Markenbekanntheit zu steigern und Kunden zu gewinnen.
  • Sponsored Display Ads: Display-Anzeigen, die Kunden innerhalb und außerhalb der Plattform basierend auf ihrem bisherigen Verhalten (z.B. Produktsuche oder -betrachtung) ansprechen. Sie zielen auf Retargeting und Reichweitenerhöhung ab.
  • Video Ads: Dynamische Videoanzeigen, die insbesondere auf Social-Media-ähnlichen Plattformen innerhalb von Retail Media Netzwerken verwendet werden, um Produkte visuell und eindrucksvoll zu bewerben.
  • Retail Search Ads: Ähnlich wie bei Suchmaschinenwerbung erscheinen diese Anzeigen in den Suchergebnissen der Retail-Plattform und heben Produkte hervor, die mit bestimmten Suchbegriffen übereinstimmen.
  • Übersicht
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